Je größer die Firma umso länger die Wartezeit?Der heutige Anruf bei Attensam hat mich dazu bewogen eine Ode an die Hausbesorger zu schreiben. Ich  habe Notdienst für eine Hausverwaltung und um 14:31 ruft ein erboster Mieter an: “Seit gestern kommt die Firma Attensam nicht die Gehwege reinigen!” Ich rufe bei Attensam an, Hotline, ich hänge 6Minuten 55 Sekunden in der Leitung, dann fliege ich raus. Rufe sofort wieder an, diesmal nach 6Minuten 20 Sekunden ein Mitarbeiter von Attensam. Ich gebe die Aresse bekannt (eine große Wohnhausanlage im 22.),  kann mir die zynische Bemerkung nicht verbeissen: “Es scheint die Sonne und 5cm Schnee liegen auf der Strasse, was passiert wenn wirklich Schnee liegt, vielleicht noch Schneegstöber oben drauf?!”. Der Attensam-Mitarbeiter kontert mit der Info dass im 19.Bezirk 25cm Schnee liegen. Bleibt aber professionell höflich. 
Das grenzt an ein meteorologisches Wunder, während überall 5-10cm Schnee gefallen sind darf der 19. auf 25cm stolz sein. (Dazu unten die Webcam-Bilder, scheinbar im 19.auch nicht mehr als 10cm). Zusammenfassung: Attensam hat Austroschnee gekauft, ist nach Eigenangaben für 16.000 Objekte zuständig. Alle anderen kommen da nicht mehr mit. Sind aber sofort erreichbar! Probeweise habe ich bei Viennaschnee angerufen, nach 20Sekunden erreicht. Dann bei Euroschnee, nach 30 Sekunden abgehoben. Nur bei PS-Profiservice lief es noch schlechter. Bei der Hotline läuft ein Tonband, um 15:33 habe ich angerufen, um Rückruf gebeten. Jetzt ist es mittlerweile 16:11, kein Rückruf!  Ich stelle fest dass in vielen Branchen die Vorbilder der Globalisierung Einzug halten. Größer soll besser sein?
Im Handwerk und und der Immobilien-Dienstleistung sehe ich das problematisch. Mittlerweile klagen Handwerker über die fehlende Bezugsperson im Haus, Reparaturen und Noteinsätze können oft nur mit erhöhten Aufwänden abgewickelt werden. (Die schlagen offiziell nicht zu Buche…) Wo die Schadensstelle liegt, wie oft das schon passiert ist, und sonstige Schadensinformationen kann Servicefirmamitarbeiter Zeljko Mustermann nicht mehr beantworten. Die gute Seele des Hauses wird “weg-rationalisiert”. Jahrelang war ich für die Winterdienste der meisten Wiener Universitäten zuständig. Da ersetzt meist ein Portier den Hausbesorger, die Räumungsfirmen haben somit auch einen ständigen Ansprechpartner, und die freuen sich auch darüber…
PS:Hausbesorger werden abgebaut weil sie auf den 1. Blick mehr kosten als eine Servicefirma. Die Mehrkosten der Handwerker die führungs- und orientierungslos ein hausbesorgerloses Haus ansteuern werden in die Rechnung eingebracht, und fallen diese somit nicht auf! Unser Vereinsziel für “mehr Qualität am Bau” führt somit zum Ruf nach dem guten alten Hausbesorger.

6 comments

  1. Rettung naht, auf dass diesmal viele am Volksbegehren teilnehmen, es macht Sinn (Standard-Artikel):
    Das Comeback des Hausmeisters
    Die Zahl der Hausbesorger hat sich seit 2000 mehr als halbiert. Mit einem neuen Gesetz soll es nun eine Renaissance des Berufsstandes geben

    Wien – Es war eines der ersten Vorhaben der neu im Amt befindlichen schwarz-blauen Regierung im Juli 2000. Sie schaffte den Hausmeister ab. Reinigungsfirmen, war man der Meinung, könnten die Dienste billiger machen. Seither sank die Zahl der Hausmeister von 25.298 (Stand Juli 2000) auf nunmehr 11.766.

    Doch eine Umfrage von Wiener Wohnen heuer ergab, dass 75 Prozent der Wiener wieder einen für sie greifbaren Hausmeister haben wollen. Das war wohl mit ein Grund, warum Wiens Bürgermeister Michael Häupl im Frühjahr nächsten Jahres die Wiener per Volksbefragung in der Causa entscheiden lässt. Fällt diese pro Hausmeister aus, hat der Vorsitzende der Gewerkschaft Vida, Rudolf Kaske, bereits Vorstellungen, wie das neue, bundesweit geltende Gesetz aussehen soll. Ein Kollektivvertrag ist mangels eines Arbeitgeberverbandes nicht möglich. Notwendig ist aber die Zustimmung des Koalitionspartners. Im Gespräch mit dem Standard erläuterte Kaske seine Vorstellungen, was im Gesetz drinnen stehen soll.

    Was im Gesetz stehen soll

    * Ein einheitliches Lohnschema in ganz Österreich. Wie hoch die Bezahlung sein soll, sei Verhandlungssache.

    * Die Materialien, die für die Arbeit notwendig sind, werden – wie in anderen Arbeitsverhältnissen auch – vom Dienstgeber zur Verfügung gestellt. Im alten Hausbesorgergesetz gab es einen Materialkostenersatz, der pro Bundesland unterschiedlich hoch war.

    * Flexibilität bei der Zur-Verfügung-Stellung einer Dienstwohnung. Die Mieter oder Eigentümer sollten einmalig entscheiden, ob sie dem Hausbesorger eine Dienstwohnung zur Verfügung stellen wollen. Wenn das Entgelt stimmt, sollte ein Teil der Kosten für die Wohnung der Hausmeister selbst zahlen, entweder die Betriebskosten oder die Miete.

    * Eine vereinfachte Kündigung, wie in anderen Arbeitsverhältnissen auch. Bisher war dafür das Arbeits- und Sozialgericht zuständig. Nun wird eine einmonatige Kündigungsfrist zum Quartal vorgeschlagen. Wenn keine Ersatzwohnung zur Verfügung gestellt wird, sollte die Frist für die Wohnungsräumung sechs Monate betragen. Oder der Hausmeister übernimmt die Wohnung und wohnt weiter dort. Kaske argumentiert, es müsse sichergestellt sein, dass der Betreffende nicht gleichzeitig arbeits- und wohnungslos wird.

    * Bei Urlaub oder Krankenstand soll der Dienstgeber für eine Vertretung sorgen. Bisher hat das der Hausbesorger selbst für Vertretung sorgen müssen.

    Problemfall Schneeräumung

    Mit dem neuen Gesetz soll auch der Problemfall der Schneeräumung wieder beseitigt werden. Denn nach derzeit gültigem Arbeitszeitgesetz dürfen die alten Hausbesorgerposten (aus der vor-Schüssel-Ära) nicht nachbesetzt werden und die neuen nicht Schnee schaufeln, wenn es in der Nacht schneit. Kaske will eine Arbeitszeitregelung mit einer fixen Anwesenheitspflicht und Ausnahmeregeln für den Fall, dass es außerhalb der Arbeitszeit schneit. „Die Vergangenheit hat bewiesen, dass Reinigungsfirmen bei gleichem Auftrag nicht billiger sind als Hausmeister“ , berichtet Kaske. Schließlich gehe es auch um die Außenbetreuung (Gärten), Kleinreparaturen und der Beaufsichtigung von Fremdfirmen. Was den Bewohnern aber besonders am Herz läge, seien zwei Arten von Sicherheiten: die soziale Sicherheit und jene der Kriminalitätsvermeidung. Der klassische Hausbesorger sei eben vor Ort oder im Haus. Und wenn er keine Dienstwohnung hat, dann müssten ihm entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden, mit Zugang zu Wasser und Geräten.

    Sozialbau-Chef Herbert Ludl ist nicht gegen den Entwurf der Gewerkschaft, er versteht diesen aber als Angebot, von dem man Gebrauch machen kann oder nicht. Eine „Zwangsbeglückung“ wäre nicht gut, sagte er zum Standard. Nicht zuletzt deshalb, weil es erhebliche Unterschiede gebe zwischen großen und kleinen Häusern, Eigentum und Miete, Gemeindebau und Genossenschaft. Und mache Bewohner, so Ludls Erfahrung, „wollen halt schlicht nur einen Haussklaven“ . (Claudia Ruff, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.12.2009)

    Mit dem Thema Hausbesorger beschäftigt sich ein Standard-Wohnsymposium am 21.Jänner 2010, 15 Uhr (Wiener Urania). Infos: (01) 513 1913 oder wohnen.plus@aon.at

  2. Ausgestorben wie Dinosaurier
    29. Dezember 2009, 17:48
    Altes Hausmeistergesetz war Relikt aus dem 19. Jahrhundert

    Wien – Das alte, abgeschaffte Hausmeistergesetz entsprang einer Gesindeordnung des 19. Jahrhunderts. Weil die Hausbesorger eine kostenlose Wohnung hatten, waren sie nahezu unkündbar. Im Gesetz (Kollektivvertrag gab es keinen) verankert waren lediglich vier Paragraphen über die Pflichten, zehn über die Rechte, sechs Paragraphen im Fall der Kündigung und sieben ergänzende Schutzbestimmungen. Das Gehalt wurde per Verordnung vom Landeshauptmann festgelegt. Hätte man das Gesetz bei Zeiten modernisiert, wäre der Aufschrei bei der Abschaffung nicht so groß gewesen, sagen Experten. Zusatz: Daher erging es den Hausmeistern wie den Dinosauriern, weil sie sich nicht anpassten, mussten sie aussterben.

    Während früher die Reinigung im Vordergrund stand, sind heute andere Kriterien gefragt: Zuhören muss er können, trösten, helfen, und er muss sich Respekt verschaffen können. (cr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.12.2009)

  3. Ich kann das nur bestätigen!

    Schlicht und einfach, Fakt ist:
    „Ein guter HB kann durch nichts ersetzt werden“

    er ist Ansprechpartner
    er ist Seelsorger
    er ist der Retter in Not
    er ist der Vermittler – Mieter/Verwaltung
    er ist der Vermittler – Gebrechen/Verwaltung
    er ist der Vermittler- Handwerker/Verwaltung
    er ist Kontaktperson für Behörden
    er ist Ansprechperson für Einsatzkräfte (Blaulichtorganisationen) und
    er ist unumstritten ein Sicherheitsfaktor im Haus
    er verkörpert all das, was nun versucht wird, mit Ordnungshüter, Waste Watchers, Nigth Watchers, Wohnpartner uvm. abzudecken. „egHBkdnew“ Die Menschen brauchen ihn! Zu dem Foto: so schaut es aus, wenn Häuser von anderen Firmen betreut werden und das 10 Tage nach dem Schneefall. Der Sommer kommt bestimmst, wozu räumen!

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