3 Möglichkeiten: 1. Ausziehen, 2.Klimatisieren, 3. Dach sanieren. GottseiDank habe ich es hier mit einer renommierten Architektenfamilie zu tun. Klimatisieren ist also keine Option, das würde sich auch finanziell nicht lohnen, Stromverbrauch und Kosten für die Installatione würden in 10 Jahren so viel kosten wie eine sofortige Dachsanierung. Ein interessanter Fall, angeblich der 1. Dachausbau in Wien. Und für das Alter von 29 Jahren erstaunlich gut erhalten!
 Auch die Konstruktion ist schon so wie sie im wesentlichen auch heute noch gut gebaut wird! Nur ein Baufehler läßt sich auch schon für die damalige Zeit erkennen: Es wurde eine kleine Hinterlüftung unter der Dachhaut eingebaut, eine Konterlattung mit Brettern, darauf die Dachlattung. NUR – die Zuluftschlitze an der Traufe (Rinnenbereich) wurden verschlossen! Demnach auch hier verfrüht der Hitzestau einsetzt, trotz ENTLüftungshauben im Dach-Firstbereich. Die 16cm Wärmedämmung waren auch für damalige Verhältnisse sehr gut, als Schutz vor der sommerlichen Überhitzung jedoch kaum geeignet. Die Glasfronten und das schwarze Dach tun ihren Teil zur Überhitzung.
Meine Empfehlung wird in etwas so lauten: Dachdeckung und Verblechung abbrechen, Dachstuhl freilegen. Da ich mit Holzschäden rechne, Luftdichtheit gibt es keine, würde mich wundern wenn der Stuhl noch intakt ist. Fenster neu, verlegen einer Aufsparrendämmung, am besten schwer und speicherfähig. (Dachstuhl notfalls verstärken) Damit verlangsamt sich die Phasenverschiebung, es dauert länger bis der Bauteil „durchgewärmt“ ist. Dann eine helle, hinterlüftete Dachdeckung, am besten mit einer rostfreien Verblechung. (VM-Zinc, Kupfer) Die ganze Konstruktion muss extrem diffusionsoffen sein, weil eine Sanierung nur von außen erfolgen darf.
Details dazu gibt es eine Menge zu planen, auch eine Wohnraumlüftung empfehle ich. Damit es keine Probleme mit der Luftfeuchtigkeit im thermisch sanierten Dach gibt…
Günther Nussbaum-Sekora www.bauherrenhilfe.at Bau-Sachverständiger zertifiziert nach EN ISO/IEC 17024 Luftdichtheitsprüfer & Gebäudethermograf Sachkundiger für Schimmelpilzsanierungen – TÜV Akademie Sonderfachmann für Gebäudeabdichtungen, Spengler und Dachdeckerarbeiten Trockenbauarbeiten

2 comments

  1. Nach Aussagen von obamas umweltminister hilft auch das beschichten von dächern mit weißer reflektierender farbe. diese würde auch den stromverbrauch für klimatisierung und somit die CO2 bilanz wesentlich verbessern. es gibt auch spezialbeschichtungen wo in der weißen farbe keramik-kügelchen enthalten sind die bis zu 90 % der sonneneinstrahlung reflektieren wodurch es im inneren „kostenlos“ um 5 und mehr Grad kühler bleibt als ohne Beschichtung.

  2. bauherrenhilfe.at

    Die Aussagen zur Farbe sind grundsätzlich korrekt, nicht umsonst sind Häuser in heißen Regionen oft weiß gestrichen. Nur liegt da ein homogener, nicht hinterlüfteter Aufbau vor. Die Wärmeübertragung erfolgt demnach sehr flott. Ein RICHTIGER Dachaufbau ist mehrschichtig, und im Regelfall hinterlüftet. So daß eine direkte Wärmeübertragung nur sehr gedämpft stattfindet. Beim Neubau empfehle ich daher auch KEINE SCHWARZEN Dachfarben, obwohl die thermischen Auswirkungen bei richtiger Konstruktion sehr gering sind. Im Fall einer Sanierung kann bei einer nachträglichen Beschichtung nicht von CO2-NEUTRAL gesprochen werden. Dazu muss der Primärenergieeinsatz zur Herstellung und Aufbringung der Farbe gerechnet werden. Ganz abgesehen von der sonstigen Umweltbelastung. Das steht in keiner Relation. Und bitte keine aus dem Zusammenhang gerissenen Angaben machen, wo ist die vollständige Aussage von OBamas UM. zu lesen? Günther Nussbaum-Sekora

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