„Indoor Environment Quality“ beschäftigst sich mit einem Fachgebiet, das Schadstoffe in Innenräumen („Wohngifte“), Raumklima, Lüftung von seiner hygienischen Seite her und auch Gebiete wie elektromagnetische Felder („Elektrosmog“) umfasst.
Bei Schadstoffen denkt man immer an Autoabgase und Fabrikschlote. Doch auch im Innenraum gibt es Ursachen für krankmachende Wirkungen. 90 Prozent unserer Zeit verbringen wir in Innenräumen, daher ist die Vermeidung von Schadstoffen in Wohnungen und Büros besonders wichtig. Nicht nur Wohnfläche und Einrichtung spielen dabei eine grundlegende Rolle, sondern auch Licht, Farben, Raumklima sowie Gerüche und Schadstoffe. Ein angenehmes Klima und eine gute Raumluft wirken sich positiv auf das menschliche Befinden aus. Schlechte Luft hingegen kann unser Befinden negativ beeinflussen und auf Dauer sogar gesundheitliche Probleme verursachen.
Was viele Menschen oft nicht wissen, dass die Luft in Innenräumen in der Regel stärker belastet ist, als in der Außenluft. Schadstoffe aus Baumaterialien und Möbeln können mitunter große Mengen an Schadstoffen abgeben. Natürlich sind auch Zigarettenrauch und Putzmittel klassische Risikofaktoren. Seit der Energiekrise 1973 wurden Gebäude und Wohnungen immer effizienter gedämmt, eine Maßnahme, die auch den negativen Effekt eines deutlich reduzierten Luft¬wechsels und damit einer höheren Schadstoff¬kon¬zentrationen in Wohn-räumen mit sich brachte. Durch moderne, dichte Fenster und Türen kommt nur sehr wenig Luft in die Wohnräume, dadurch wird zwar an Energie, aber leider auch an Frischluft gespart.
Auswirkungen von Schadstoffen in Innenräumen
Schadstoffe wirken völlig unterschiedlich, manche werden erst ab einer gewissen Konzentration schädlich, andere wieder bei langer Einwirkungsdauer. Für Büros und Wohnungen gibt es Innenraum-Richtwerte, die nicht überschritten werden dürfen. Das Empfinden der Menschen ist jedoch unterschiedlich und deshalb spürt jeder Mensch Schadstoffe anders. Manche sind sensibler und reagieren stärker, andere wieder nur auf etwas ganz bestimmtes und dann gibt es welche, die robust sind und gar nichts merken. Die gesundheitlichen Auswirkungen von Wohngiften sind vielfältig, vor allem Befindlichkeitsstörungen treten sehr häufig auf. Dazu zählen Kopfschmerzen, Konzentrations- oder Schlafstörungen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Verdauungs¬störungen. Aber auch andere Symptome wie Reizung der Schleimhäute vor allem in Rachen, Nase und Augenbindehaut, Allergien, Hustenreiz, Unwohlsein und Atembeschwerden kommen vor. Schlechte Innenraumluftqualität hat auch deutliche Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit – z.B. in Schulen.
Elektrosmog
Mit diesem an sich unmöglichen Begriff – steckt in ihm doch schon eine unüberhörbare negative Wertung – werden landläufig all die vom Menschen verursachten elektromagnetischen Felder und Strahlen bezeichnet, die uns täglich umgeben – von Bahnstrom bis zu Hochspannungs¬leitungen und Mobilfunk („Handystrahlung“).  Wie elektromagnetische Felder im Wohnbereich nun wirklich wirken, darüber ist man sich in Fachkreisen ziemlich uneins – und die Medien tun mitunter das ihre dazu, um entweder Angst zu schüren oder aber alles zu verharmlosen. In der Vergangenheit wurden Technologien eingeführt, deren mögliche Gefährdungen (oder auch deren Unbedenklichkeit) uns erst in einigen Jahrzehnten bewusst werden wird. Vernünftige Experten empfehlen in derartigen Fällen eine sogenannte „umsichtige Vermeidung“ (wie es beispielsweise die österreichische Ärztekammer vorschlägt) – die Frage stellt sich dabei immer: wo beginnt diese, was sind die Kosten und wäre das Geld anders vielleicht besser angelegt? Autor und Urheberrecht: Peter Tappler Bilder und Texte dürfen mit Genehmigung des Autors wiedergegeben werden, vorausgesetzt der Autor wird davon informiert.